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Was sind Symptome psychischer Erkrankungen?

Spätestens seit der aktuellen Covid-19-Pandemie verstehen viele besser, dass Menschen oft ohne ihr aktives Zutun in schwere Krisen geraten können. Psychische Erkrankungen werden leider noch immer stigmatisiert, denn meistens sind sie für Aussenstehende nicht sichtbar und damit weniger nachvollziehbar. Für Betroffenen können psychische Krisen sowohl schleichend und lautlos entstehen als auch durch ein Initialerlebnis ausgelöst werden.

Die aktuelle Corona-Krise verstärkt die Ursachen für eine psychische Erkrankung. In ihrem Dunstkreis machen sich plötzlich diverse Ängste bemerkbar, sei es vor dem Virus, vor Krankheit, Arbeitslosigkeit, dem Alleinsein oder sogar vor dem Tod.

Wenn die Seele krank macht

Ursachen für eine psychische Erkrankung

Die Ursachen für eine psychische Erkrankung sind sehr vielfältig, angefangen von einer erhöhten Belastungssituation am Arbeitsplatz, zu Hause in der Familie oder Partnerschaft bis hin zu traumatischen Erlebnissen. Ganz allgemein kann man sagen, dass
biologische, psychologische und soziale Faktoren zusammenspielen. In der Regel gibt es nie nur eine einzige Ursache. Manche Menschen sind verletzbarer und weniger widerstandsfähig als andere. Sie reagieren empfindlicher auf Stressfaktoren. Andere wiederum haben traumatisierende Situationen in der Kindheit erlebt, z.B. Missbrauch, Krieg und Flucht. Und dann gibt es noch bestimmte biologische Faktoren, die für ein Ungleichgewicht der Botenstoffe (Neurotransmitter) im Gehirn sorgen.

Symptome

Für eine psychische Krise gibt es verschiedene Symptome:

Psychische Symptome

Gefühlsebene:

  • Auftreten von Angst, Panik
  • Hilflosigkeit, Verlorenheit, Ausweglosigkeit
  • Angespanntheit
  • Labilität

Denkebene:

  • eingeengtes Denken: Handlungsalternativen werden nicht erkannt
  • Schwarz-Weiss Sehen
  • Konzentrationsschwierigkeiten, Lern- und Leistungsprobleme
  • Flucht in eine Traumwelt

Verhalten

  • Handlungen sprunghaft, unkoordiniert
  • sozialer Rückzug
  • verändertes Essverhalten
  • Ersatzhandlungen, die für Aussenstehende nicht nachvollziehbar erscheinen
  • Gewalt gegen sich selbst
  • Unkoordinierte Handlungen, oft ziellos und nicht zu Ende gebracht
Körperliche Symptome
  • Schlafstörungen, starke Müdigkeit
  • Herzrasen, Atemnot, Zittern
  • Magen-, Darmbeschwerden
  • Kopfschmerzen, Schwindel
  • Appetitlosigkeit
  • Essattacken

Soziale Beziehungen

  • Isolation
  • Abkehr von Freunden, Familie und Interessen
  • Betroffene Person kann ihre Mitmenschen nicht mehr verstehen und umgekehrt

Anzeichen frühzeitig erkennen

Wenn sich eine psychische Krise anbahnt, ist es gut, sich diese so früh wie möglich einzugestehen und sich nicht zu schämen, Hilfe in Anspruch zu nehmen. Wenn ein Stimmungstief kein Ende zu nehmen scheint, können eine rechtzeitige Diagnose (z.B. einer Depression) und Therapie massive Folgen eindämmen. Anlaufstellen Schweiz. Auch die psychosoziale Spitex hilft in Krisensituationen. Sie unterstützt zum Beispiel bei der Strukturierung des Alltags, Bearbeitung von Bewältigungsstrategien, nach einem Klinikaufenthalt oder bei Suchtproblematik.

Folgen von psychischen Erkrankungen

Psychische Erkrankungen haben beträchtliche Folgen für die betroffenen Personen und ihre Familien. Aber auch für Unternehmen und damit für die Volkswirtschaft. Heute sind sie bereits die zweithäufigste Ursache für Krankschreibungen. Ausserdem dauern psychische Erkrankungen oftmals länger als andere Erkrankungen. Körperliche Spätfolgen können u. a. Migräne, Magengeschwüre und Herz- Kreislauferkrankungen sein.

Psychische Krisen können Menschen in unterschiedlichsten Situationen vor grosse Herausforderungen stellen. Um möglichst unbeschadet aus einer Krise hervorzugehen, sollte man sich so früh wie möglich um Unterstützung bemühen. Auf gar keinen Fall nutzt es etwas, sich zurückzuziehen, soziale Kontakt zu vermeiden, weil man Angst vor Tabus und Stigmatisierung hat. Die Gesellschaft sieht sich zunehmend konfrontiert mit psychischen Erkrankungen. Viele Menschen kennen Überforderung und Stress aus ihrem eigenen Umfeld. So kann das Fazit nur sein: Von Anfang an professionelle Hilfe annehmen!